Innenansicht Archäologisches Museum

Archäologischer Vortrag

Archäologischer VORTRAG

Ausgehend von den zahlreichen ur- und frühgeschichtlichen Funden im Renninger Becken und dem seit Jahrzehnten bestehenden Archäologischen Museum Renningen veranstaltet das Museum bereits seit dem Jahr 2002, damals im Rahmen der Renninger Reihe, jährlich im Herbst einen Archäologischen Vortrag. Nach einer kurzen Einführung durch den Museumsleiter referiert anschließend ein hochkarätiger Gastredner aus dem Bereich der Wissenschaft und Forschung.

Der Eintritt ist frei!


Archäologischer Vortrag 2017

Landwirte, Handwerker, Brunnenbauer. Späte Kelten auf der Raite - ein Bericht zu den Renninger Ausgrabungen 2017

Von Februar bis August 2017 fanden im Baugebiet "Renningen-Raite" umfangreiche archäologische Ausgrabungen statt. Dabei wurde eine Siedlung der spätkeltischen Zeit untersucht. Die dort aufgefundenen Hausgrundrisse und Siedlungsgruben geben spannende Einblicke in das Leben der Menschen vor 2000 Jahren. Eine Besonderheit stellt dabei die Entdeckung zweier Brunnen mit außerordentlich guter Holzerhaltung dar. Obwohl die Auswertung der Grabung bislang noch nicht vollständig abgeschlossen ist, zeigen die Ergebnisse bereits jetzt, welche große Bedeutung den 2017 in Renningen durchgeführten Untersuchungen beigemessen werden darf.

Am 17. November referierten Sascha Schmidt und Dr. Gerd Stegmaier, die die Grabung in der Raite leiteten, vor über 150 (!!) Zuhörern über die Funde und eine erste Einordnung in den zeitlichen Kontext. Diese Erkenntnisse dürften aber erst der Anfang sein, die Funde bieten Grundlage für zukünftige umfangreicher Forschungen, von denen wir uns zahlreiche neue Informationen über das ur- und frügeschichtliche Leben im Renninger Becken erhoffen.


Archäologischer Vortrag 2016

Am 11. November referierte Herr Dr. Andreas Thiel vor gut 70 Gästen im Renninger Bürgerhaus zum Thema „Unter Park und Gleisen - Archäologie auf der Großbaustelle Stuttgart 21"

 Die umfangreichen Erdarbeiten für den Neubau des Stuttgarter Hauptbahnhofs wurden seit dem Spätsommer 2014 durch das Landesamt für Denkmalpflege archäologisch überwacht.

Zu den bislang ältesten Spuren menschlicher Anwesenheit im Stuttgarter Talkessel zählt ein Skelettgrab, das im Juli 2015 etwa fünf Metern unter der heutigen Oberfläche geborgen werden konnte. Es datiert in die Jahren um 1560 v. Chr. und gehört damit in die Älteren Bronzezeit. Damals hatte in Süddeutschland gerade der neue Werkstoff Bronze den zuvor viele Jahrtausende verwendeten Stein als Hauptmaterial für die Herstellung von Schmuck, Werkzeugen und Waffen abgelöst.

Schon beim Bahnhofsbau vor einhundert Jahren waren wiederholt römerzeitliche Baureste beobachtet worden. Sie stammen von einem ausgedehnten Gutshof, einer sogenannten Villa Rustica, die hier im 2. und 3. Jh. n. Chr. bestanden hatte. Mit dem Ausbaggern des ersten Baufeldes des neuen Tiefbahnhofs zeichneten sich unter vier Meter starken Schichtpaketen überraschend wieder römische Töpfer- und Ziegelöfen ab. Mächtige Überlagerung aus Hochflutlehmen verdeutlicht die Schwierigkeiten, denen die römischen Bauherren mit ihrer Platzwahl in der feuchten Talaue begegnen mussten. Nach Aufgabe der Villa siedelten Germanen an dem Platz. Aus dieser Epoche fanden sich Wirtschaftsbauten und ein langrechteckiges Wohn-/Stallhaus, aber auch handgemachte Keramik, Fibeln, spätrömische Münzen und Metallfunde. Sie belegen eine Siedlungstätigkeit um die Mitte des 4. Jh. n. Chr. und deuten an, dass hier für die Dauer von ein bis zwei Generationen ein kleines germanisches Dorf bestand, das noch während der Völkerwanderungszeit wieder aufgegeben worden ist. Aus den nachfolgenden Jahrhunderten fehlen archäologische Spuren. Erst ab der Renaissance wurde dieser Abschnitt des Talkesselns als Hofgarten bzw. königlicher Park ausgebaut. Die jüngsten archäologisch untersuchten Strukturen bilden Reste steinerner Kanäle und Brücken, mit denen der Talgrund hochwasserfrei gehalten werden sollte.


Archäologischer Vortrag 2015

Gut besuchter Archäologischer Vortrag 2015

Am  Freitag, den 27.11.2015 besuchten genau 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger den diesjährigen Archäologischen  Vortrag. Herr Dr. Christian Bollacher stellte die Grabungsergebnisse der 2014 im derzeitigen Baugebiet Schnallenäcker II durchgeführten Maßnahme vor.

Es wurde im nordöstlichen Bereich des Baugebiets eine Siedlung der späten Hallstatt- und frühen Latenezeit entdeckt. Die dominierende Befundgattung waren Speichergruben, aber auch ein Häusergrundriss wurde entdeckt. Weiterhin konnten zahlreiche interessante Funde gemacht werden, darunter die Bestattung eines Kindes sowie eine Pflugschar aus Eisen, welche für diese Zeit eine agrartechnische Innovation darstellte. Auch Mahlsteine sowie Inventar der zur Textilverarbeitung genutzten Grubenhäuser wie Webgewichte, Spinnwirteln, Bronze- und Knochennadeln konnten geborgen werden.

Den Besuchern wurde von Herrn Bollacher ein eindrucksvolles Bild dieser mehr als 2500 Jahre vor uns liegenden Siedlung vermittelt. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Dixielandgruppe des Musikvereins Malmsheim (herzlichen Dank dafür).

Im Anschluss konnten bei einem kleinen Imbiss noch viele gute Gespräche geführt werden.


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