Der Zweckverband Renninger Wasserversorgungsgruppe (ZVRW), dem die Städte Rutesheim und Renningen angehören, beginnt Ende September mit einer wichtigen Maßnahme zur Sicherung der regionalen Trinkwasserversorgung: Südlich von Malmsheim und westlich von Renningen, im Gewann „Hühneräcker“ im Bereich Mühlberg/Galgenberg, startet eine Probebohrung. Die Arbeiten sind für den Zeitraum vom 29. September bis 31. Oktober 2025 vorgesehen.
Wasser ist die wichtigste Ressource – ohne Wasser kein Leben. Der ZVRW versorgt heute rund 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner zuverlässig mit Trinkwasser. Etwa 40 Prozent stammen dabei aus eigenen Quellen, die anderen 60 Prozent werden über die Bodenseewasserversorgung geliefert. Angesichts von Klimawandel, zunehmenden Trockenphasen und steigendem Bedarf durch Bevölkerung und Wirtschaft wird die Sicherung und der Ausbau eigener Wasserressourcen jedoch immer wichtiger.
Um mögliche neue Brunnenstandorte zu finden, wurden Luftbilder und geophysikalische Messungen ausgewertet. Dabei hat sich das Gebiet bei Malmsheim/Renningen als vielversprechend herausgestellt. Mit der nun beginnenden Probebohrung, die bis in eine Tiefe von mehr als 100 Metern geplant ist, sollen die Grundwasservorkommen genauer erkundet werden. Sollte sich der Standort eignen, könnte hier künftig ein neuer Brunnen entstehen.
Die Kosten für die Probebohrung belaufen sich auf rund 100.000 Euro. Mit der Durchführung wurde die Firma Terrasond beauftragt, die fachliche Begleitung übernimmt die Geon Planungsgesellschaft für Wasser und Boden mbH.
Der ZVRW sieht dem Projekt positiv entgegen. „Die bisherigen Ergebnisse stimmen uns zuversichtlich. Unser Ziel ist es, die Trinkwasserversorgung für die kommenden Generationen nachhaltig zu sichern und unabhängiger zu machen“, so die Rutesheimer Bürgermeisterin und Verbandsvorsitzende Susanne Widmaier. Ein besonderer Dank geht an die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie die Pächter vor Ort für ihre Unterstützung.
Übrigens: Neben dem Ausbau der Eigenwasservorkommen investiert der Verband aktuell auch in die bestehende Infrastruktur. Ende Juli wurde der Spatenstich für den Neubau des Hochbehälters Mittelwäldle mit insgesamt 2.000 Kubikmetern Speichervolumen gefeiert. Die bestehende Anlage im Gewann Salhäue stammt aus dem Jahr 1908 und bestand aus zwei Behältern mit je 200 Kubikmetern Fassungsvermögen – längst nicht mehr ausreichend, um den heutigen Anforderungen an Versorgungssicherheit und Redundanz gerecht zu werden.