Energie aus der Region in Renningen
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Der Gemeinderat stimmt Vertragsabschluss für einen Windpark zu

 

Renningen, 20. Oktober 2025 Der Gemeinderat der Stadt Renningen hat in seiner Sitzung am 20. Oktober den entscheidenden Schritt für den Bau des Windparks Renningen im Vorranggebiet BB-29 gemacht. Einstimmig stimmte das Gremium dem Abschluss des Grundstücksnutzungsvertrags mit der ABO Energy GmbH & Co. KGaA und den Stadtwerken Tübingen GmbH zu.

 

„Wir freuen uns, dass wir das Windparkprojekt zusammen mit starken Partnern an unserer Seite umsetzen können. Seit dem Beginn des Ukrainekriegs und der Energiekrise 2022/2023 ist deutlich geworden, wie wichtig eine unabhängige Energieversorgung geworden ist“, betont Melanie Hettmer, Bürgermeisterin der Stadt Renningen

 

„Aus strategischer Sicht war es für den Gemeinderat und die Verwaltung von Beginn an wichtig, die Entwicklung von Windkraft auf Renninger Gemarkung nicht einfach dem Markt zu überlassen. Durch die Verfügbarmachung städtischer Flächen behalten wir im Verfahren wichtige Mitspracherechte und können gleichzeitig sicherstellen, dass auch die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger langfristig profitieren“, fügt der Erste Beigeordnete Peter Müller hinzu.

 

Der Gemeinderat hatte bereits im März 2024 den Grundsatzbeschluss zur Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Tübingen und der ABO Energy gefasst. Seither liefen die Gespräche und Vertragsverhandlungen auf Verwaltungsebene.

Damit nimmt die Umsetzung einer der zentralen Maßnahmen des integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt Renningen konkrete Formen an. Mit Beschluss des Klimaschutzkonzeptes bekannte sich der Gemeinderat bereits im Jahr 2023 grundsätzlich zu einem Windpark auf Stadtgebiet.

Ziel ist es, die Stadtverwaltung und langfristig auch die Gesamtstadt bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Unabhängig von der Erreichung der Klimaschutzziele wurde mit Ausbruch des Ukrainekrieges und der akuten Gefahr einer Gasmangellage im Winter 2022/23 erstmals offensichtlich, dass es aus Gründen der Versorgungssicherheit seit dem Ausstieg aus der Atomkraft unerlässlich geworden ist, die Energieversorgung im Land selbst durch dezentrale regenerative Energieerzeugung, vor allem durch Wind- und Sonnenenergie sicherzustellen.

 

Im Hardtwald nördlich von Renningen sollen sechs moderne Windenergieanlagen entstehen, die zusammen eine Leistung von rund 40 Megawatt erbringen. Dies entspricht dem Jahresstrombedarf von rund 26.000 Haushalten. Das Projekt wird auf stadteigenen Flächen realisiert, was eine größtmögliche Mitsprache und Transparenz sicherstellt.

 

Die Stadt erhält für die Nutzung ihrer Flächen bei einer garantierten Mindestpacht einen prozentualen Anteil am Stromerlös, wodurch jährlich mindestens ein hoher sechsstelliger Betrag in den städtischen Haushalt fließt. Diese Mittel sollen zur Förderung weiterer Klimaschutz- und Gemeinwohlprojekte eingesetzt werden.

 

Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger

Ein zentrales Anliegen des Gemeinderats war es, auch der Bürgerschaft eine wirtschaftliche Beteiligung am Windpark zu ermöglichen. Dies soll durch die Gründung einer Bürgergenossenschaft geschehen. Bürgerschaft und Stadt können so als Kommanditisten Anteile bis zu 49,9 % der Betreibergesellschaft des Windparks halten und somit direkt von den Erträgen des profitieren.

Im Rahmen von zwei Bürgerversammlungen im November 2023 wurde bereits öffentlich kommuniziert, dass die Stadt hier die Initiative für einen Windpark ergreift und unter Berücksichtigung von technischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswahlkriterien einen geeigneten Projektentwickler aussuchen wird. Die damaligen Rückmeldungen aus der Bevölkerung betrafen hauptsächlich den Wunsch zur Ermöglichung bürgerschaftlicher Beteiligung, welche nun ermöglicht werden kann.

 

Verantwortungsvoller Umgang mit Natur und Wald

Beim Bau und Betrieb des Windparks wird besonderer Wert auf die Belange des Naturschutzes und die Minimierung des Waldeingriffs gelegt. Die Standorte der Windräder fallen teils in waldbaulich weniger sensible Bereiche, unter anderem in jüngere Nadelholzbestände oder Kalamitätsflächen. Falls es im weiteren Planungs- und Genehmigungsverfahren noch zu Änderungen des Layouts kommen sollte, wird weiterhin darauf geachtet, dass Biotopstrukturen nicht unzumutbar beeinträchtigt werden. Dementsprechend wird der städtische Forstbetrieb alle forstlichen Arbeiten begleiten und steuern.

 

Erforderliche Ausgleichsmaßnahmen sollen möglichst auf Gemarkung der Stadt Renningen und möglichst auf stadteigenen Flächen erfolgen. Zudem werden Bodenverdichtungen nicht dauerhaft genutzter Flächen nach Beendigung der Bauarbeiten wieder rückgängig gemacht und die Flächen wieder aufgeforstet.

 

Nach Ende der Betriebszeit wird zudem ein vollständiger Rückbau der Anlagen mit anschließender Wiederaufforstung vertraglich garantiert und durch Bankbürgschaften abgesichert.

 

Transparente Planung und Bürgerinformation

Ab sofort ist eine Projekthomepage der ABO Energy mit allen wichtigen Fakten rund um den Windpark Renningen, den wichtigsten FAQs und einem Dialogforum eingerichtet.

Am 17. November 2025 findet eine Infomesse zum Windpark Renningen statt, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen und sich ganzheitlich über das Projekt informieren können. Darüber hinaus sind eine Besichtigungsfahrt zu einem bestehenden Windpark sowie ein Waldbegang im Hardtwald geplant. Die genauen Daten und Infos zu den Veranstaltungen folgen.

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